Am 14.12. zeigt das Kinoptikum

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Sa. 15:30
PETTERSSON UND FINDUS - Das schönste Weihnachten überhaupt
KinderKino – D 2016, 82 Min.
Regie: Ali Samadi Ahadi
mit Stefan Kurt, Marianne Sägebrecht
Ein kuschliger Kinonachmittag mit dem kleinen Kater und seinem knorrigen Herrchen
Trailer zu PETTERSSON UND FINDUS - Das schönste Weihnachten überhaupt
Weiterlesen... Der auf den Kinderbüchern Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch (1989) und Morgen, Findus, wird’s was geben von Sven Nordqvist basierende Film besitzt dieselben Stärken, die auch schon der Vorgänger aufweisen konnte. Dafür bürgt nicht nur die Vorlage. Auch Drehbuchautor Thomas Springer hat sich wieder ganz und gar in der Welt von Petterson und Findus eingefunden und Ali Samadi Ahadi hat erneut die Regie des sympathischen Kinderfilms übernommen.
Wie schon beim ersten Teil ist es eine simple Botschaft, die hier transportiert wird. Dass Stolz – noch dazu falscher – ein schlechter Ratgeber ist. Und dass man Hilfe, die einem angeboten wird, auch durchaus annehmen kann, ja sogar muss. Denn, wie Findus so schön bemerkt, wenn Menschen helfen wollen und sich freuen, dies tun zu können, dann nimmt man ihnen auch diese Freude, wenn man ihre Hilfe ablehnt. Der kleine Kater, der Weihnachten nicht nur als Fest der Freude, sondern vor allem als Fest der Freunde versteht, steht hier konträr zu seinem Besitzer. Konflikte gibt es darüber aber nicht, denn das einfach gehaltene Weihnachtsfest der beiden offenbart natürlich auch noch eine andere, schöne Wahrheit. Dass man auch an festlichen Tagen nur einander braucht, damit es schön ist. Alles andere ist lediglich Bonus.
Petterson und Findus – Das schönste Weihnachten überhaupt ist ein vergnüglicher Film für die ganze Familie. Der komplett auf einem künstlichen Set gedrehte Streifen strahlt eine unwirkliche Atmosphäre aus. Dazu tragen auch die realistisch gestalteten, aber märchenhaft eingefärbten Kulissen bei, die der Geschichte zudem Bühnenatmosphäre verleihen.
Die heimlichen Helden sind übrigens erneut die Mucklas. Das sind kleine, durchaus merkwürdige Kreaturen, die ihr eigenes Weihnachtsfest feiern, in Pettersons Haus leben, aber nur wenig Kontakt mit allen anderen haben. Auch sie tragen zum märchenhaften Ambiente der Geschichte bei, die in einer Gesangseinlage mit Ohrwurmcharakter gipfelt. (kino-zeit.de)
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Sa. 18:00
IN A VIOLENT NATURE  DF
Cinema Obscure – CND 2023, 90 Min.
Regie: Chris Nash
mit Ry Barrett, Andrea Pavlovic, Cameron Love
Ein vorweihnachtlicher, geradezu meditativer Slasher in Slow-Motion
Trailer zu IN A VIOLENT NATURE
Weiterlesen... Das Slashergenre ist so etabliert, dass es in vielerlei Hinsicht festgefahren wirkt: Der Plot folgt bekannten Mustern, zeigt die üblichen Charaktere und die spannendste Fragen bezüglich des Killers sind stets, welche Maske er trägt und welche Waffe er nutzt. Es gibt scheinbar wenig Möglichkeiten für Variationen. Und doch gelingt es gelegentlich Regisseurinnen und Regisseuren, dem Genre frische Elemente hinzuzufügen. So auch im kanadischen Slasherfilm „In a Violent Nature“ von Chris Nash.
Eine Gruppe von College-Kids verbringt einige Tage in einer Waldhütte. Beim gemütlichen Lagerfeuer werden abends die schaurigsten Legenden ausgepackt, die man sich über den Wald erzählt – darunter auch die Erzählung von Johnny, dem Sohn eines lokalen Händlers, der einst aufgrund eines Streichs einiger Holzfäller von einem Feuerwachturm stürzte und starb. Kurz nach seinem Tod soll Johnny als rachsüchtiger Killer zurückgekehrt sein und zahlreiche Menschen auf brutale Weise ermordet haben. Auch Jahrzehnte später hat es eine ungewöhnlich blutige Mordserie im Wald gegeben – Gerüchten zufolge ebenfalls von Johnny verübt. Tatsächlich findet die Gruppe den berüchtigten Feuerwachturm und nimmt von dort ein Medaillon mit. Schon wenige Stunden später beginnt das Morden im Wald von Neuem.
In puncto Handlung wandelt In a Violent Nature auf altbekannten Pfaden: Ein einsamer Wald, ein scheinbar unsterblicher Killer, eine gruselige Backstory und eine unvorsichtige Gruppe junger Erwachsener. Alle Zutaten für einen 08/15-Slasher sind vorhanden – und doch birgt Chris Nashs Film einige Überraschungen.
Da wäre zunächst die Erzählperspektive: Der Film wird nahezu ausschließlich aus Sicht des stummen Killers gezeigt. Die meiste Zeit sehen wir Johnny von hinten, wie er unerbittlich seine Opfer verfolgt. Und wie es nun einmal ein echter Slasherfilm-Killer macht, rennt Johnny grundsätzlich nicht, sondern stapft gemächlich durch den Wald. Plötzliche Schnitte ohne Überblendung verdeutlichen die Zeit, die dabei ins Land geht: Ob Morgen, Mittag, Abend oder Nacht, Johnny ist langsam, aber unaufhaltsam. Der Film kokettiert mit den Regeln des „Slow Cinema“, eines minimalistischen Filmstils, der sich, wie der Name bereits impliziert, viel Zeit lässt. Die Betonung liegt eher auf atmosphärischen Long Takes als auf rasanter Action; selbst die Erzählung an sich tritt in In a Violent Nature in den Hintergrund, um dem gemächlichen Killer im Wald die Bühne zu bereiten.
Zum minimalistischen Ansatz passt auch, dass Nashs Film ohne musikalischen Soundtrack auskommt und zudem im 4:3-Format gedreht wurde. Das erinnert einerseits an die Hochzeiten des Slashergenres in den 80er-Jahren, zu denen nun einmal Videokassetten und Röhrenfernseher anstelle von 4K-Auflösung und Widescreen-Geräten gehören. Andererseits erweckt In a Violent Nature dadurch auch den realistischen Look eines amateurhaft mit Camcorder gedrehten Heimvideos.
Diese ungewöhnlichen Entscheidungen bedeuten jedoch nicht, dass In a Violent Nature zimperlich ist. Im Gegenteil: Eben weil die Produktion sich sehr viel Zeit lässt und an vielen Stellen recht simpel wirkt, sind die eindrucksvollen Kills umso überraschender. Auch hier bringt Nashs Film eine gehörige Prise Nostalgie für alte Slasherfilme mit, denn viele der gezeigten Morde sind dermaßen gewaltvoll, dass sie wieder ans Alberne und Komische grenzen.
Für Slasherfans, die die Geduld mitbringen, auch einen langsam inszenierten Film genießen zu können, ist In a Violent Nature eine volle Empfehlung. Wer dagegen kurzweilige Action bevorzugt, sollte sich lieber nach einem anderen Film umschauen. (kino-zeit.de)
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Sa. 20:30
PAOLO CONTE ALLA SCALA  it. OmU
Cinema italianoIl maestro è nell´anima – IT 2024, 106 Min.
Regie: Giorgio Testi
Ein unvergesslicher Konzertabend mit dem Maestro auf großer Bühne
Trailer zu PAOLO CONTE ALLA SCALA
Weiterlesen... Im Februar vergangenen Jahres gab es im "Teatro alla Scala", wie die Mailänder Scala auf Italienisch heißt, eine Premiere. Das ist per se nichts Ungewöhnliches in dem vielleicht berühmtesten Opernhaus der Welt. Aber es war das erste Mal, dass einem nicht-klassischen Musiker ein Auftritt gewährt wurde. Das zeigt, welchen ikonischen Status Paolo Conte erreicht hat und welche Anerkennung ihm in seiner Heimat zuteilwird. Es war für ihn, der von sich berichtet, immer einen besonderen Bezug zu den Spielorten zu haben, an denen er auftritt, eine sehr belebende Erfahrung: "Die Scala ist ein Haus, das mit so vielen Emotionen verbunden ist und so viele hervorruft, weil es natürlich eine glorreiche Geschichte hat. Diese heilige Bühne, auf der schon unzählige große Künstler gestanden haben, diese Energie ist allgegenwärtig."
Ursprünglich ist Paolo Conte Anwalt von Beruf, aber vor über 50 Jahren gab er seine juristische Tätigkeit komplett auf und widmete sich ganz und gar der Musik. Später kam die Malerei hinzu. Der 87-Jährige ist ein wacher, distinguierter Herr, der stets leicht gebeugt am Piano sitzt und seine Texte oft etwas nuschelig vorträgt. Große Gesten sind die Sache des immer elegant im Anzug auftretenden Künstlers nicht.
Die Dokumentation zeigt das einmalige Konzert in der Scala verwoben mit Interviews und Auszügen aus älteren Gesprächen aus dem halben Jahrhundert seiner Karriere. Darin erinnert sich Paolo Conte zum Beispiel an ein prägendes musikalisches Ereignis aus seiner Kindheit, das die meisten wahrscheinlich gar nicht als solches wahrgenommen hätten: "Meine allererste Erinnerung an Musik in meinem Leben war die eines Traktors. In dem kleinen Haus auf dem Land bei meinem Opa habe ich mich als kleiner Junge zurückgezogen und dem Nachbarn mit seinem Traktor gelauscht. Wenn er sich einer bestimmten Stelle näherte, hörte ich all die metallischen Geräusche, die der Motor machte, und für mich war das wie ein Gebrüll, aber gleichzeitig irgendwie heilig."
Der vom Jazz geprägte Paolo Conte ist ein einzigartiger "Cantautore", wie in der italienischen populären Musik Sänger beschrieben werden, die hauptsächlich selbst geschriebene Lieder vortragen. Die Texte sind meist sehr poetisch, immer komplex, mitreißend in den Rhythmen und manchmal melancholisch.
"Paolo Conte alla Scala" zeigt das Konzert vom Februar 2023 aus allen erdenklichen Blickwinkeln: die Vorbereitung auf die Show, Schnappschüsse vom Soundcheck und Backstage. Eine klassische Dokumentation ohne visuelle Spielereien, bei der es immer um Conte und seine Kunst geht, über die er gleich am Anfang sagt: "Vor ein paar Monaten schickte mir eine Freundin den Katalog einer Ausstellung von einem deutschen Maler. Im Begleittext hat mich ein Aspekt besonders angesprochen: Es ging darin um die ´Fühlbarkeit´ von Kunst. Und der Satz, der sich mir eingeprägt hat, war: Jede Kunst möchte Musik sein." (ndr)
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