Am 12.11. zeigt das Kinoptikum

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Di. 18:00
NUR DIE SONNE WAR ZEUGE  frz. OmU
Kintopp-KlassikerPlein soleil – F 1960, 112 Min.
Regie: René Clément
mit Alain Delon, Erno Crisa, Frank Latimore
Der eiskalte Engel als talentierter Mr. Ripley. Adieu Alain!
Trailer zu NUR DIE SONNE WAR ZEUGE
Weiterlesen... Es ist die Geschichte eines mittellosen Herumtreibers, der von einem Millionär aus San Francisco engagiert wird, um dessen Sohn Philippe Greenleaf (Maurice Ronet), der als arroganter, vergnügungshungriger Lebemann mit seiner Freundin Marge (Marie Laforêt, die in der deutschen Version „Margit“ heißt) durch das sommerliche Italien vagabundiert, zur Umkehr in den Schoß der Familie und des Geschäfts zu bewegen. Doch Tom Ripley (Alain Delon), dem das Gelingen dieser Mission immerhin 5000 Dollar einzubringen verspricht, ergreift Partei für den widerspenstigen Sohn, dessen lässiger und luxuriöser Lebensstil ihm kräftig imponiert, auch wenn er von Philippe mehr geduldet und gedemütigt als freundschaftlich akzeptiert wird. Bald zeigt sich, dass Tom zwar offensichtlich auf die Prämie verzichten will, aber dafür im Zuge der wachsenden Abneigung Philippes gegen ihn ganz andere Pläne entwickelt hat, die in eine mörderische Richtung führen … Ein Klassiker des Kriminalfilms von aufregender Raffinesse in flirrenden Bildern!
Es sind die wechselhaften und emotional höchst aufgeladenen, schwirrenden Stimmungen zwischen Marge, Tom, Philippe und ferner auch dessen Freund Freddy Miles (Billy Kearns), die im Fokus der Betrachtungen stehen, eindringlich von der Kamera Henri Decaës visualisiert und von der dramatischen Filmmusik Nino Rotas flankiert. Dass hier Meister ihres Faches ein stimmiges, packendes Werk mit einer konsequent düsteren und später auch unterschwellig gehetzten Atmosphäre geschaffen haben, steht außer Zweifel, und doch haben sich René Clément und sein Drehbuchpartner Paul Gégauff dafür entschieden, diesen Tom Ripley nicht ganz so talentiert wie in der literarischen Vorlage agieren zu lassen und vor allem dem Finale dementsprechend eine völlig differente Darstellung zu verleihen.
Nun hat der großartige Regisseur Anthony Minghella 1999 unter dem Titel Der talentierte Mr. Ripley eine erneute Umsetzung der Geschichte mit Matt Damon als Tom und Jude Law als Philippe, der dort wie im Roman „Dickie“ heißt, inszeniert, die mit reichlich zusätzlichen Details und Wendungen weitaus dynamischer und unterhaltsamer daherkommt und den Bösewicht im Sinne von Patricia Highsmith letztlich davonkommen lässt. Den Charakteren werden dabei schillernde Facetten beigesellt – Dickie ist ein passionierter Jazzer, Tom wirkt wesentlich begabter und die Beziehung der beiden wird variantenreicher definiert. Nur die Sonne war Zeuge ist in diesem Zusammenhang deutlich ein puristisches Werk seiner Zeit, das durch Vagheit und Zurückhaltung besticht, während die jüngere Variante anregend aus dem Vollen schöpft – beide Filme im Vergleich zu schauen, lautet hier die Empfehlung. (kino-zeit.de)
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